Castiel Voltaire
Ich glaub‘s nicht.
Ich wusste ja schon immer, dass er eher der brave Typ ist – immerhin ist das ja das, was ich so süß an ihm finde –, aber dass er noch Jungfrau ist?
In dem Alter?
Das kann doch nicht sein…oder?
Das war eigentlich nur ein Schuss ins Blaue gewesen – ich dachte nicht, dass es wirklich stimmt.
Auf einmal steht er auf, legt die Brille beiseite, die er eben noch zum Lesen gebraucht hat und geht zu dem großen, stabil wirkenden, Schreibtisch, der am anderen Ende des Raumes steht.
Dort tut er so, als würde er Akten durchsuchen.
Also echt, der Trick hat doch ‘nen längeren Bart, als der Alte, aus Asterix und Obelix.
„Ich weiß echt nicht, wie du auf so einen Unsinn kommst…wieso sollte ich, mit über 20 Jahren, immer noch Jungfrau sein?“, meint er nebenbei, während er mir den Rücken zudreht.
Aber ich sehe, wie er rot wird – er ist nämlich so rot, dass man es sogar von hinten, an seinen Ohren sehen kann.
Ich trete leise an ihn heran, damit er nicht rechtzeitig ausweichen kann und umarme ihn von hinten.
„Was soll das?", meckert er energisch, während ich nur meinen Kopf auf seine Schulter lege und ihn noch fester in die Arme schließe.
„Hey Nate, das ist doch nicht schlimm…es ist sogar sehr gut.“, schnurre ich ihm in sein Ohr, woraufhin er gleich noch mal röter wird.
Wie macht er das bloß?
Allerdings sieht er so süß aus, mit dem rot im Gesicht…es bringt seine Augen zur Geltung und seine Lippen sehen noch feuchter aus als vorher, jetzt, wo er so nervös ist.
Ich packe ihn leicht an der Taille und drehe ihn zu mir um. Er scheint mir wohl immer noch nicht in die Augen sehen zu wollen, weil er sofort auf den Boden starrt.
Er starrt so konzentriert auf den Boden, als würde der Teppich mit ihm reden.
Da ich sein Gesicht aber sehen will, lege ich eine meiner Hände unter sein Kinn und hebe sein Gesicht ein wenig an, damit er mich ansehen muss.
Er kann sagen, was er will, wegen meiner Aussage zu seiner Jungfräulichkeit…sein Gesichtsausdruck verrät mir, dass ich voll ins Schwarze getroffen habe.
Er konnte noch nie gut lügen.
Das ist so süß. Ich will ihn einfach nur küssen.
Es gibt Momente, in denen ich das möchte – wenn man's genau nimmt, will ich es sogar eigentlich immer.
Aber jetzt, ist es schlimmer als sonst. Ich will ihn wirklich…so wie er jetzt vor mir steht, ist er einfach zu verführerisch…
Nathaniel Paine
Er hat eine seiner Hände unter mein Kinn gelegt, um mein Gesicht anzuheben…immer wenn ich an Castiel denke, dann kommt er mir anders vor.
Mal ist er der Rebell; dann ist er gefährlich, respektlos und frech, aber dann, ist er auf einmal so…liebevoll.
Dann ist er freundlich, nett…und zärtlich.
Auch wenn ich letzteres, heute das erste Mal erfahren habe. Trotzdem…
Ich werde einfach nicht schlau aus ihm.
Auf einmal, sehe ich etwas in seinem Blick, dass mich beunruhigt, aber gleichzeitig mein Herz höher schlagen lässt und eine seltsame Art von Vorfreude in mir weckt…letzteres, werde ich am besten mal verdrängen.
Das bringt bestimmt nur ärger.
Ich sehe in seinem Blick…Verlangen.
Glaube ich zumindest.
Dann beugt er sich vor, mein Gesicht weiterhin in seiner Gewalt und ich weiß, was jetzt passieren wird.
Dennoch, versuche ich gar nicht, auszuweichen.
Natürlich könnte ich auch sagen, es ist wegen der Hand, mit der er mein Kinn immer noch hält, aber das wäre gelogen.
Ich versuche ja gar nicht, mich wegzudrehen.
Ich stehe einfach da, sehe ihm in die Augen und tue nichts.
Während er sich immer weiter meinem Gesicht nähert und seine Lippen letztendlich mit meinen vereint. Ich hätte nie gedacht, dass es sich so anfühlen würde, wenn man einen anderen Mann küsst.
Seine Lippen sind zwar nicht so weich wie die von einem Mädchen – und ja, geküsst habe ich schon…nur nichts getan, was darüber hinausgehen würde –, aber sie sind auch nicht so rau, wie ich dachte.
Nur ein wenig.
Aber sie fühlen sich gut an und schmecken auch so.
Ich glaube, ich bin wirklich verwirrt.
Das müssen Nachwirkungen, von der Valium sein, die ich eingenommen habe.
Ich habe zu lange keine genommen und ich habe Medikamente noch nie sonderlich gut vertragen.
Ja, das muss es sein.
Plötzlich beginnt er damit, vorsichtig an meiner Lippe zu knabbern.
Soll ich sie öffnen? Nein…natürlich nicht.
Wieso steht das überhaupt zur Frage?
Hab ich gerade ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich meine Lippen geschlossen lassen soll?
Im Umkehrschluss heißt das doch, dass ich, zumindest für einen kurzen Moment, darüber nachgedacht habe, wirklich meinen Mund zu öffnen, um ihm Einlass zu gewähren.
Ich muss mir wohl den Kopf gestoßen haben.
Ich frage mich nur, wann.
Doch dann, ist es schon zu spät, denn er beißt mir schnell, hart auf die Unterlippe, weswegen ich erschrecke und meinen Mund aufmache – was wahrscheinlich ohnehin das gewünschte Ergebnis war.
Er nutzt sofort die Chance und dringt mit seiner feuchten Zunge in meinen Mund ein.
Da war schon lange keiner mehr, aber es fühlt sich überraschend gut an, wie er mit seiner Zunge meine Mundhöhle erkundet und meine Zunge zu einem heißen Tanz auffordert, auf den ich dieses Mal, beinahe sofort eingehe…
Castiel Voltaire
Er hat mir zwar nicht sofort den Mund aufgemacht, aber ich habe schon meine Tricks.
Ich hoffe nur, ich habe ihm nicht zu fest auf die Lippe gebissen.
Ich liebe seine Lippen…sie sind weich. Wie die eines Mädchens. Und sie schmecken wie Honig…oder Erdbeeren.
Ganz egal.
Alles was gut ist.
Ich liebe ihn. Wirklich.
Und das schon sehr lange.
Mein Verlangen nach ihm, hat sich in den letzten Jahren einfach zu sehr erhöht.
Ich löse mich wieder von ihm, nachdem unsere Zungen einen ziemlich erotischen Kamp hinter sich gebracht haben.
Der Blick in seinen Augen wirkt verschleiert und meiner, ist wahrscheinlich ähnlich. Ich lasse von seinem Kinn ab und fahre mit der Hand an die Seite seines Halses, wo ich ihn teilweise am Kopf, unter seinem Ohr und teilweise im Nacken packe – natürlich ganz sanft.
Dann drücke ich ihn, mit einem Daumen unter seinem Kinn, einfach nach hinten.
Er gibt dieses Mal fast keinen Widerstand mehr…
Als er auf dem Tisch liegt, nur mit den Füßen auf dem Boden, lasse ich meine freie Hand, über seinen Körper wandern.
Von seinem Hals, über seine Brust, den Oberkörper, seinen Lendenbereich – als ich dort ankomme, zuckt er merklich zusammen, was mich nur noch mehr anturnt… – und schlussendlich, über seine Hüften, direkt zur Innenseite seiner Schenkel.
Wobei ich eine bestimmte Stelle, absichtlich umgehe.
Wenn ich ihn dort berührt hätte, hätte er vielleicht gestöhnt und dann, hätte ich mich vielleicht nicht bremsen können. Es ist jetzt schon schwer.
Aber ich will es noch nicht…naja, eigentlich schon, aber das wäre mir zu schnell.
Ich will es mehr genießen können.
Er soll es wirklich wollen.
„Was…wirst du tun?“, fragt er mich plötzlich mit zittriger Stimme und sieht mich dabei, leicht ängstlich, an.
Er scheint sich wieder gefangen zu haben. Zumindest fast.
„Noch nichts…aber bald. Ich will dich. Das weißt du mittlerweile. Aber ich will dich nicht einfach so. Das wäre zu einfach. Ich will dich erobern. Du sollst wirklich mir gehören und ich will nicht nur deinen Körper – ich will dich ganz. Und ich will, dass du mich auch willst.“, sage ich verführerisch zu ihm, während er langsam ein wenig angesäuert zu sein scheint – aber mehr auf sich selbst, als auf mich.
Was ich aber verstehe, weil er wahrscheinlich schlecht gelaunt ist, da er meinen Kuss erwidert hat.
„Tja, Pech. Ein Mann in der Hölle will Eiswasser, das heißt aber auch nicht, das er’s kriegt.“, antwortet er frech.
Das ist der alte Nate, wenn er stinkig wird.
Auch eine niedliche Seite an ihm, weil er dann immer so süß guckt.
Ich sehe ihn an und mache ihm eine klare Ansage: „Aber ich bin nicht der Mann in der Hölle. Ich bekomme für gewöhnlich, was ich will. Egal wie lange es dauert, egal wie hart die Arbeit ist – ich werde dich erobern und mit deinem Körper, fange ich an. Du wirst mir gehören. Ob du willst, oder nicht. Irgendwann, wirst du mich auch wollen… Ich werde es schaffen, dich für mich zu gewinnen…
…denn ich liebe dich. Sehr sogar."
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